Josef Fisch Träger des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Im Mai 2003 zeichnete der damalige Kultusminister Jürgen Schreier den gebürtigen Haustadter und in Reimsbach wohnhaften Josef Fisch mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. An die Feierstunde im Ministerium erinnert Josef Fisch, 1936 geboren, sich auch heute noch gerne, obwohl die Öffentlichkeit von dieser höchsten Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Allgemeinwohl vergibt, damals wenig Notiz nahm. Dies bildet den Anlass, Personen aus der Gemeinde Beckingen, denen in den letzten Jahren das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, in den nächsten Wochen an dieser Stelle vorzustellen.
Schreier würdigte Josef Fisch als eine Persönlichkeit, die sich über Jahrzehnte mit großen Engagement um die Musik und Jugendarbeit im Saarland verdient gemacht hat. Fisch studierte Schulmusik und Deutsch, beendete das Referendariat mit der pädagogischen Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen und wurde 1976 zum Schulleiter des Abendgymnasiums Dillingen ernannt. Es folgte die Leitung des Abendgymnasiums Saarbrücken und die Ernennung zum Oberstudiendirektor. 1987 übernahm Fisch die Leitung des Staatlichen Gymnasiums am Stefansberg Merzig und ging 2001 in den Ruhestand. Neben seinen beruflichen Aufgaben übernahm Fisch uneigennützig eine Vielzahl ehrenamtlicher Aufgaben.
Seinen Neigungen entsprechend engagierte sich Fisch seit 1953 im musikalischen Bereich als Chorleiter, so beim katholischen Kirchenchor Siersburg, beim Männerchor Dillingen und besonders von 1967 bis 2000 beim katholischen Kirchenchor St. Maximin in Dillingen/Pachten. Unter seiner Leitung bereicherte der Chor nicht nur die Sonntags- und Festgottesdienste in St. Maximin, sondern bot den Musikfreunden der gesamten Region mehrfach im Jahr konzertant aufgeführte Festmessen, darüber hinaus auch Kirchenkonzerte mit Solisten und großem Orchester. Die von Fisch jährlich initierten Auftritte im In- und Ausland, z.B. in Frankreich, Luxemburg, Schweiz und Italien, waren ein Gewinn für die gesamte kulturell interessierte Öffentlichkeit.
Der Chor hat sich bei diesen Auftritten als hervorragender Repräsentant des deutschen Kirchen- und Chorgesanges bewährt. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Einladungen zu Pontifikalämtern in das Straßburger Münster über einen Zeitraum von 12 Jahren sowie 20 Messen und Konzerte im nahen Lothringen.
Der Chor erarbeitete unter Leitung von Fisch ein breites Repertoire von klassischen Werken bis hin zu zeitgenössischer Kirchenmusik. Ehrgeizigstes Projekt von Fisch war es, die „Missa Keltia“ von René Abjean vollständig in bretonischer Sprache einzustudieren und 1995 vor kundigem Publikum in Plougerneau (Dpt. Finistère/Frankrecih) mit großem Erfolg aufzuführen.
Heute ist Fisch Ehrenchorleiter des Kirchenchores St. Maximin in Dillingen/Pachten. Weiter war Fisch als Kreischorleiter des Sängerkreises Merzig-Wadern und als Berater im Bundes-Musikausschuss des Saar-Sängerbundes tätig. 1970 wurde Fisch zum Vorsitzenden des katholischen Bildungswerkes des Dekanates Dillingen/Nalbach gewählt und ist außerdem seit 1974 Vorsitzender des Theater- und Vortragsringes der Stadt Dillingen. Als Mitglied des Lions-Clubs Saarlouis trug Fisch viel zur internationalen Völkerverständigung bei und war von 1994 bis 1996 Zonenchairman für die Bereiche Saarland, Rheinland-Pfalz und südliche Teile Hessens. Fisch gehörte zudem viele Jahre dem Landesvorstand des Landesverbandes Deutscher Musikerzieher an, war Schatzmeister des Bundesverbandes des Ringes deutscher Abendgymnasien und Bundesvorsitzender.