Konzert 2023 – Rückblick

Chorklang begeistert im gut besuchten Orgelkonzert

Der Kirchenchor Chorklang Dillingen/Pachten hat am Sonntag, 23.04.2023, bei einem Orgel- und Chorkonzert eine tolle musikalische Darbietung gezeigt. Der Chor begeisterte mit seinem Gesang, die beiden Organisten Hans-Martin Rupp, der zugleich den Kirchenchor leitet, und Michael Schwedt mit ihrem Orgelspiel und Martina Scharfe und Thomas Braun-Arweiler an der Querflöte. Die Kirche in St. Maximin war bis auf wenige Lücken hervorragend besetzt, sodass sich die Vorbereitungen des Chors und der Solisten vollends gelohnt haben.

Vor Beginn des musikalischen Programms sprach der neue Pastor der Pfarreien-
gemeinschaft Dillingen, Dekan Olaf Harig, einleitende Worte an das Publikum. Dabei bezog er sich vor allem auf die Orgel in der Pfarrkirche.

Ziel des Konzertes war es nämlich, die kürzlich restaurierte Mayer-Orgel musikalisch vorzustellen. Nachdem der Domorganist und Orgelsachverständige des Bistums Trier Josef Still in einem Gutachten der Pachtener Orgel die Erhaltungswürdigkeit bescheinigt hatte, setzte sich auch der ehemalige Pfarrer und Dechant Patrik Schmidt für die Finanzierung der Restauration ein. Es entstand auch die Idee einer Patenschaft für eine oder mehrere Pfeifen.

Das Instrument, das in Bezug auf seine Disposition (Registerzusammenstellung) und Intonation (Klanggebung) an der Epoche des Neobarock ausgerichtet ist, wurde 1954 vom Hugo Mayer Orgelbau aus Heusweiler erbaut und in den Jahren 1974, 1987, 1992 sowie 2020 erweitert. In den letzten Jahren wurde die Orgel vollständig gereinigt und zuletzt mit einer Setzeranlage ausgestattet, die dem Organisten mannigfaltige Möglichkeiten von Vorregistrierungen per Knopfdruck gibt.

Die zwei Organisten Schwedt und Rupp brachten den Zuhörern Abschnitte des „Dritten Teils der Klavierübung“ von J.S. Bach spielerisch zu Gehör. Im Mittelpunkt des Konzertes standen dabei das von Rupp eindrucksvoll interpretierte Präludium und Fuge in Es-Dur und die berühmte Passacaglia und Fuge in c-Moll BWV 582, beide von J.S. Bach, die von Michael Schwedt brillant gespielt wurde. Zu den aufgeführten Choralbearbeitungen aus dem „Dritten Teil der Klavierübung“ von Bach gehörten „Dies sind die heilgen zehn Gebot“ BWV 678, „Wir glauben all an einen Gott“ BWV 680, „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ BWV 684 (alle von Rupp gespielt) und „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ BWV 686, in dem Michael Schwedt das doppelte Pedal souverän behandelte.

Aufgelockert wurde der fast einstündige Orgelvortrag durch sechs gekonnte Choreinlagen und abwechslungsreiche barocke Kammermusik. Der Chor sang gefühlvoll und in der Dynamik durchaus differenziert aus der Missa Princeps Pacis von William Lloyd Webber das Kyrie und das Credo aus der Spatzenmesse von W.A. Mozart. Beide Stücke wurden eindrucksvoll und akkurat von Michael Schwedt an der Orgel begleitet. Außerdem stellte der Chor durch den Vortrag der gleichnamigen vier Bachchoräle die Melodien der oben genannten Choralbearbeitungen vor.

Nach Orgel- und Chormusik trug auch die Kammermusik zur Auflockerung bei. Dabei standen die Triosonate in g-Moll (Andante, Allegro) von G.F. Händel, die Arie „Meine Seele hört im Sehen“ vom gleichen Komponisten und die Arie aus der Matthäuspassion „Ich will dir mein Herze schenken“ auf dem Programm. Beide Arien wurden imposant von Martina Scharfe, Sopran, die auch Chorsängerin ist, vorgetragen. Gefühlsbetont begleitet wurde sie von Thomas Braun-Arweiler an der Querflöte und von Hans-Martin Rupp an der Orgel.

Am Ende zeigte das Publikum durch seinen langanhaltenden Beifall, dass es ihm offensichtlich gefallen hatte. Nach dem Konzert hatten sich alle Mitwirkenden ein gemütliches Beisammensein im Pfarrheim verdient. Für Essen und Trinken war reichlich gesorgt. Bis in den späten Abend konnte jeder das Konzert in zahlreichen Gesprächen Revue passieren lassen.

Rückblick von Benedikt Rupp in der SZ