Romfahrt 1982

Papst begrüßte die Pachtener Pilger in deutscher Sprache

Erlebnisreiche Rom-Reise – Kirchenchor sang in der Lateran-Basilika das Hochamt

kn. Dillingen-Pachten. Erwartungsvoll stiegen die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Dillingen-Pachten in den Bus zur Fahrt nach Rom. Mit von der Partie war auch der Leiter des Kirchenchores aus der Partnerstadt Creutzwald, J.P. Bourgel und dessen Ehefrau. Gegen Mittag war das Kloster Ettal im Ammertal erreicht. In der Klosterkirche sang der Chor ein Marienlob. Über den Brennenpaß ging’s weiter nach Bozen und anderntags nach Florenz, wo der Dom und die Altstadt besichtigt wurden. Am Abend hatte die Reisegesellschaft Assisi erreicht. Beim abendlichen Stadtbummel durch die romantischen Gäßchen traf man auf eine große Gruppe junger Menschen, verschiedener Sprache, die auf dem Platz vor dem Brunnen sangen und tanzten. Singend und spielend wurden die Pachtener in das Geschehen mit einbezogen.

Am Grab des hlg. Franziskus feierte Pastor Jutz am anderen Morgen einen Gottesdienst, den der Chor gestaltete. Auf der Fahrt nach Süden wurde im Trasimenischen See ein erfrischendes Bad genommen. Über die Autostrada del Sol erreichte der Chor am Nachmittag Rom. Herzlich wurden die Fahrtteilnehmer von Bürgermeister Leonardy, Ehrenbürger Alois Lauer und Herrn Scheuer begrüßt. Sie stiegen ein in den Bus, um den ersten Höhepunkt mitzuerleben: die Begegnung mit dem Heiligen Vater auf dem Petersplatz. Freude herrschte, als die Dillinger genannt wurden und Papst Johannes Paul II. die Pilger in deutscher Sprache begrüßte. Zum Schluß spendete er den apostolischen Segen.

Die Ehrengäste begleiteten den Chor bei seinem Aufenthalt in Rom. Die nächsten beiden Tage standen im Zeichen der Besichtigung des antiken und des christlichen Roms. Als Führer stand Professor Schick zur Verfügung. Das alte Rom, zahlreiche Kirchen, St. Peter, die Vatikanischen Museen und die Sixtina hinterließen einen nachhaltigen Eindruck auf die Pilger. Nachmittags wurde Gottesdienst gefeiert in der Callistus-Katakombe. Den Abschluß machten man am Grab des Apostels Paulus, wo Gelegenheit war, einen Vespergesang der Benediktiner anzuhören.

Der nächste Tag führte den Chor nach Süden mit einer ersten Rast in Palestrina, jenem Ort, der dem berühmten Komponisten den Namen gegeben hat. Dann war es Monte Casino, das Kloster und der Berg, der die Pilger in seinen Bann zog, jener Berg, der im letzten Krieg so heiß umkämpft war. Der Versöhnungswille des christlichen Europa unterstützte den ungebrochenen Aufbauwillen der Mönche des hl. Benedikt, die zum vierten Male ihr Haus aufbauten. „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Mendelssohn-Bartholdy paßte so recht zu Beginn der Messfeier am Grab des Hl. Benedikt von Nursia.

Am Fest Mariä Himmelfahrt kam der zweite Höhepunkt dieser Reise: Der Kirchenchor sang unter Leitung von Josef Fisch das Festhochamt in der Lateran-Basilika. Bürgermeister Leonardy sang im Tenor mit. Die Männerschola begann mit dem Introitus „Signum Magnum“. Aus der Choralmesse „De Angelis“ sang der Chor Kyrie, Gloria und Agnes Dei. Das Sanktus war aus der Missa brevis von Palestrina. Den festlichen Abschluß bildete das „Ave Maria“ von Anton Bruckner. Am Abend besuchte man Rom bei Nacht.

Um ein wenig auszuspannen gab es am nächsten Tag einen Aufenthalt am Strand von Anzio am Mittelmeer. Die Rückfahrt erfolgte über Castelgandolfo. Den Abend verbrachte man draußen vor dem Haus unter den Pinien. Bürgermeister Leonardy bedankte sich an diesem letzten Abend in Rom für die gute Gelegenheit, mit dem Kirchenchor Pachten die Antike und wichtige Stätten des Christentums in Rom gesehen zu haben.

Ehrenbürger Alois Lauer sagte, er sei ganz stolz, Rom zum ersten Mal mit den Pachtenern und mit Pastor Jutz erlebt zu haben. Der Pastor meinte, dieses Erleben, diesen Glauben in Rom sollte man weitergeben an die nachfolgenden Generationen. Durch die Toscana ging es am nächsten Tag bis nach Padua. Bei einem Abstecher in Venedig gestaltete der Chor einen Gottesdienst im Markusdom. Nach ausgiebigem Bummel in der Lagunenstadt, wurde die Rückfahrt auf dem Canale Grande angetreten. Am anderen Morgen sang der Chor eine Festmesse in Padua am Grab des hl. Antonius. Nach Marktbummel und Mittagessen ginge weiter nach Norden.

Am Gardasee war Badegelegenheit, bevor man die Weiterfahrt nach Bozen-Gries antrat. Von dort machte man einen Ausflug nach Keltern. Ein ausgiebiger Stadt- und Marktbummel machte die letzten Lira locker. Abends saß man gemütlich beisammen im Quartier und feierte feuchtfröhlich diesen letzten Abend.

Vorsitzender Alois Sproß sagte allen Dank für die gelungene Fahrt. Dazu gehörte auch der letzte Einsatz in der Wieskirche in Oberbayern am Tag der Heimfahrt. Vor dem Gnadenbild zum „Leidenden Heiland“ sang der Chor drei Passionschöre von J.S. Bach.