Rutter 2018 – Rückblick

Kirchenchor „Chorklang“ feiert Turmbläsermesse und Rutter-Konzert

Zum 125-jährigen Jubiläum der Pachtener Kirche St. Maximin feierte der Kirchenchor „Chorklang“ aus Pachten zwei ganz besondere Events. Neben der Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher begeisterte der Chor von Dirigent Hans-Martin Rupp zusammen mit der Sopranistin Elizabeth Wiles und Musikern der deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern mit einem beeindruckenden Rutter-Konzert sein Publikum – für alle Sängerinnen und Sänger des Chores ein unvergessliches Erlebnis.

Der Monat Mai war für den Kirchenchor „Chorklang“ eine große Herausforderung.

Zunächst brachte der Kirchenchor gemeinsam mit Mitgliedern des Musikvereins Dillingen/Pachten am 1. Mai 2018 in einem ehrwürdigen Jubiläumsgottesdienst die Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher zu Gehör. Das bis auf den letzten Platz besetzte, im neuen Glanz erscheinende Gotteshaus  erlebte eine würdige, aber auch stimmungsvolle Messfeier.

An Pfingstsonntag folgte das unter den Sängern mit Spannung erwartete Rutter-Konzert. Als der letzte Ton des außergewöhnlichen Orchester-Konzerts erklang, mischten sich bei vielen Sängern Gefühle wie Stolz, Erleichterung und Freude. Der Kirchenchor „Chorklang“ unter der Gesamtleitung von Hans-Martin Rupp hatte gerade Werke des britischen Komponisten John Rutter auf beeindruckende Art und Weise aufgeführt, was die zahlreich erschienenen Zuhörer mit tosendem Applaus honorierten.

Auf das größte Ereignis seit 2011, als der Chor die Credo-Messe von Wolfgang Amadeus Mozart aufführte, hatte Chorleiter Hans-Martin Rupp seine Choristen mehr als eineinhalb Jahre in zahlreichen Projekt- und Stimmenproben vorbereitet. Trotz der vielen Einsätze, die ein Kirchenchor  im Laufe eines Kirchenjahres zu bewältigen hat, schaffte es der Chorleiter in dieser Zeit einen homogenen und stimmgewaltigen Chor zu formen, der aus eingesessenen Choristen und engagierten Projektsängern bestand. Tausend Dank an alle Projektsängerinnen und -sänger, ohne die das Konzert in dieser Form nicht möglich gewesen wäre!

Durch die Unterstützung der Projektsänger wuchs der Chor innerhalb von kurzer Zeit von etwas mehr als 40 auf fast 70 Sängerinnen und Sänger, darunter die rekordverdächtige Anzahl von zehn Tenören, die für einen einzigartigen Klang, insbesondere in den Solostellen des Tenors sorgten. Aber nicht nur der Tenor, auch alle anderen Stimmen lieferten an diesem fulminanten Abend eine konzentrierte und sichere Vorstellung ab.

Gemeinsam mit der US-amerikanischen Solistin Elizabeth Wiles und einem aus 40 Musikern der deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern zusammengestellten Orchester eröffnete der Chor das Konzert mit dem „Requiem“, dessen Ablauf Moderator Roland Kunz dem Publikum anschaulich und kurzweilig näherbrachte. Das Requiem von Rutter ist ein besonderes Werk, da es sich nicht an den geregelten Verlauf der Totenmesse hält, wie er in der katholischen Liturgie festgelegt ist. Der britische Komponist erweitert das Requiem um Psalm-Texte aus dem Buch der anglikanischen Kirche und lässt einige Teile der Messe aus.

Der Chor zeigte sich sofort präsent, als das Konzert mit „Requiem aeternam“ eingeleitet wurde. Takt- und Rhythmus-Wechsel, die ein Markenzeichen in Rutters Kompositionen darstellen, wurden von Beginn an gekonnt gemeistert – von Nervosität war nichts zu spüren.

Der Chor lieferte einen sauberen und stimmsicheren ersten Abschnitt des Konzerts und gab das Zepter wieder in die Hände von Roland Kunz, der das zweite Werk, die „Suite Antique“ anmoderierte. In diesem rein instrumentalen Werk sorgten Chormitglied Martina Scharfe, die den Solopart an der Querflöte übernahm, und die Musiker der deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern für Gänsehautmomente. Die Suite Antique begeisterte mit ihren Stücken, die zum Teil an beeindruckende Filmmusik erinnern, die Zuhörer.

Spritzig und stimmgewaltig zeigte sich der „ausgeruhte“ Chor im letzten Teil des Konzerts, dem bombastischen und festlichen „Magnificat“, dem Lobgesang Marias. Das Orchester wurde durch Blasinstrumente und Percussion erweitert und bildete zusammen mit dem Chor einen eindrucksvollen Klangkörper. Solistin Wiles verzauberte besonders in den beiden Stücken „Misericordia“ und „Esurientes“ das Publikum. Nach rund 90 Minuten purer Hingabe und Begeisterung endete das Konzert mit einem nicht enden wollenden Amen. Das Publikum war beeindruckt und erhob sich applaudierend von seinen Plätzen. Alle Mitwirkenden waren überwältigt und feierten den größten Auftritt seit langer Zeit mit einer Aftershowparty im Pfarrheim St. Maximin ausgelassen und stimmungsvoll.

Abgerundet wurden die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Kirche durch ein Nachmittagsständchen beim Pfarrfest St. Maximin am 27. Mai 2018.

Der Chor blickt auf überaus erfolgreiche und denkwürdige Auftritte im Mai zurück.

Bericht von Benedikt Rupp